Am 30. April erschien in den WN ein Artikel mit der Überschrift „Ausschuss oder ‚Kindergarten'“. Da die Fraktionskollegen in der Sache lediglich über eine ‚beleidigte‘ Reaktion des Bürgermeisters berichtet hatten, war ich doch überrascht über den rauhen Ton und das unprofessionelle Verhalten von Mitgliedern der CDU-Fraktion.
Meine Meinung: Wenn man Opposition in einer Demokratie unerträglich findet, kann man durchaus anstatt der Politik andere Tätigkeitsfelder finden, in denen es weniger Widerspruch gibt. Die verstärkte Beschäftigung mit intensivlandwirtschaftlicher Produktion von Schweinen oder dem Handeln mit Immobilien und Sitzmöbeln wären geeignet – Schuster bleib bei deinen Leisten!
Ich habe meiner Überraschung in einem Leserbrief an die WN noch am selben Vormittag Ausdruck verliehen:
Rauher Ton im Rat? Fällt die grüne Oppositionspartei mal wieder wie Heuschrecken über die CDU her und hinterlässt verbrannte Erde wo vorher fruchtbares Land war? Dann ist es wohl für Mitglieder der Mehrheitspartei nur recht und billig, süffisant zu werden und vom Ausschuss als Kindergarten zu sprechen. Für mich ist eher solche Unsachlichkeit billig (im Sinne von spärlich)!
Man mag das Bestehen auf Einhaltung der Formalia im Verwaltungsablauf für kleinlich halten. Wenn dadurch aber die Umsetzung der nicht ganz preiswerten Regionale 2016 rechtlich anfechtbar wird, sollte man zuhören und den Fehler gegebenenfalls heilen – im eigenen Sinne. Und ohnehin: Sollte das beauftragte Architekturbüro entsprechend seinem Portfolio durch eine künstlich aufgepfropfte Landesgartenschau die naturnahe Kulturlandschaft zerstören, die der Fläche zwischen den Burgen bisher ihren authentischen Charme verleiht, wäre das Scheitern des teuren Regionaleprojekts kein Schaden im Sinne der Grünen – weder aus finanzieller noch aus ökologischer Sicht.
Ach ja: Rat und Ausschüsse sollten das vielfältige Meinungsspektrum der Lüdinghauser Bürger widerspiegeln. Wer dann unsachlich wird, weil die lästige Opposition mit einer Gegenposition nervt, der sollte die Finger von der Politik lassen. Und zur Beruhigung: Die Gegenstimmen einer kleinen Opposition haben noch kein wertvolles Projekt zum Scheitern gebracht. Vielfalt statt Einfalt kann doch nichts Schlimmes sein.
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