Da die Opposition und damit auch unsere Fraktion im Zeitungsartikel „Kino-Projekt: Austrup zieht sich zurück“ (WN, 24.10.2015) direkt vom Investor angesprochen worden ist, hat unsere Fraktion mit einem Leserbrief reagiert. Wir haben keinesfalls beschimpft und verunglimpft – ausgebremst aber schon:
Die Äußerungen von Herrn Austrup über das Kino haben bei vielen Lüdinghausern für große Irritation gesorgt. Kommt jetzt ein Kino oder kommt keines? Möchte der „verschnupfte“ weil „verunglimpfte“ Investor sich noch engagieren oder nicht? Ist er „aus der Welt“? Zur Erhellung tragen womöglich sachdienliche Informationen bei:
Am 28.5.2015 hat die Verwaltung dem Rat der Stadt Lüdinghausen ein Bieterverfahren zur Veräußerung des Grundstücks an der Konrad-Adenauer-Straße vorgeschlagen. Grundlage war der im ursprünglich avisierten Vertrag gebotene Preis. Dem Vorschlag hat der Rat der Stadt einstimmig (!!!) zugestimmt – der ursprüngliche Vertrag war selbst für die Fraktionen von CDU und FDP anscheinend so nicht tragbar.
Sinn eines Bieterverfahrens ist festzustellen, ob der gebotene Preis der Marktlage entspricht, im Gegensatz zu einer Ausschreibung, bei der sich der Interessent quasi direkt bewirbt und bei der nur Teilnehmer des Verfahrens zum Zuge kommen können. Herr Austrup hatte seine Karten ohnehin bereits beim ursprünglichen Vertrag auf den Tisch gelegt.
Mit seiner Äußerung, aus Verärgerung über die Opposition nicht am Verfahren teilgenommen zu haben, übt Herr Austrup Druck auf den Rat aus. Aber wem dient sie? Der Sache nicht.
Falls Herr Austrup sich aus dem Projekt zurückziehen sollte, werden wir sehen, was dem Bürgermeister das Versprechen Wert ist, ein Kino zu ermöglichen. Dafür sein, nicht dagegen! Eine Alternative, die wir dann durchkalkulieren sollten, wäre die Idee, an der gleichen Stelle ein kommunales Kino zu errichten und betreiben zu lassen. Dem Betreiber des Kinos ist nach Aussage des Geschäftsführers völlig egal wer das Kino baut, solange die Miete stimmt.
Für die Fraktion Bündnis ’90/Die Grünen im Lüdinghauser Stadtrat
Willi Kortmann, Alte Gärtnerei 11, 59348 Lüdinghausen
und
Lars Reichmann, Gildenweg 1b, 59348 Lüdinghausen
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