„Wir haben noch nie Politiker oder den Bürgermeister bei uns gesehen. Es wäre schön, wenn einfach mal einer vorbeikommen würde.“
So zitiert wurde Ulrich Beckerling, Sprecher des AK-Asyl in Lüdinghausen im Rahmen der Berichterstattung der WN vom Donnerstag, den 23.11.2017 [zum Artikel].
Eines unserer Vorstandsmitglieder ist aktiv für den AK Asyl tätig. Auch haben wir Grünen in den letzten Jahren Kontakt zu den beiden Integrationsbeauftragten Lioba Sivalingam und Sekou Toure aufgebaut, in dem klargestellt wurde: Wenn es Bedarf gibt, haben wir ein offenes Ohr!
Unser Fraktionssprecher Eckart Grundmann hat einen Leserbrief in der Sache geschrieben:
„Die Arbeit des AK Asyl ist nicht mit Geld zu bezahlen. Das Engagement der ehrenamtlichen Helfer*innen mit Ulrich Beckerling als engagiertem ‚Frontmann‘ findet die volle Unterstützung und Wertschätzung der grünen Ratsfraktion. Seine Äußerung im jüngsten Sozialausschuss (Zitat) ‚Wir haben noch nie Politiker oder den Bürgermeister bei uns gesehen. Es wäre schön, wenn einfach mal einer vorbeikommen würde.‘ (Zitatende) kann ich allerdings in dieser Pauschalität nicht akzeptieren. Herr Beckerling hat wohl nicht gewusst, dass sich ein Fraktionsmitglied aus den Reihen der Grünen, das auch dem Parteivorstand angehört, seit mehreren Jahren bei der Betreuung von Flüchtlingen engagiert. Dadurch ist die aktuelle Situation vor Ort immer wieder Thema in den Fraktionssitzungen. Zudem haben wir uns in den beiden letzten Jahren auf grünen Gremiensitzungen sowohl mit dem Integrationsbeauftragten Sekou Toure als auch mit der Integrationsbeauftragten Lioba Sivalingam über die Lebenssituation der in Lüdinghausen gestrandeten Geflüchteten aus erster Hand informieren lassen.
Ich deute die Pauschalkritik daher als Frust von Ulrich Beckerling ob der fehlenden Unterstützung durch die Verwaltungsspitze. Und dieser Frust ist berechtigt, wenn man sich die zum Teil inakzeptablen Lebenssituationen der Geflüchteten anschaut. Bei der Schaffung von z. B. bezahlbaren Wohnraum hat die Verwaltung jahrelang schlichtweg „gepennt“ oder entsprechende Initiativen einzelner Politiker etwa aus den Reihen der Grünen abgeblockt. Statt dessen hat sie sich lieber mit Gestaltungsfragen des Zweitbrunnens auf dem Marktplatz oder einem ebenso kostspieligen wie unnötigen Aussichtsturm zwischen den Burgen beschäftigt. Es wird höchste Zeit, dass Verwaltung und Ratsmehrheit ihre Priorisierung von städtischen Projekten überdenken.“
Bündnis 90/Die Grünen
Fraktion im Rat der Stadt Lüdinghausen
Eckart Grundmann – Fraktionssprecher
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